Stellungnahmen

Stellungnahmen von Bürgermeistern, Verbänden und Interessensvertretern 

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Simon Blessing, Bürgermeister der Gemeinde Frickenhausen

Der Große Forst ist für die positive Entwicklung des Wirtschaftsraumes Nürtingen immens wichtig. Es geht bei der Erschließung nicht ausschließlich darum, neue Firmen zu gewinnen und Gewerbesteuern zu generieren. Wichtig ist ebenfalls, bestehenden Firmen großflächige Erweiterungsmöglichkeiten bieten zu können. Wichtig ist es, Arbeitsplätze zu erhalten und neue Arbeitsplätze zu schaffen. Aktuell ist hier das Beispiel des Modekonzerns Hugo Boss, der nun auf den Fildern bauen wird. 300 Arbeitsplätze gehen verloren, davon eine große Anzahl aus Frickenhausen. Die Gemeinde Frickenhausen ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Nürtingen, Mitglied im Gewerbezweckverband. Die Gemeinde Frickenhausen gehört dem WIRTSCHAFTSRAUM NÜRTINGEN an. Alle Wirtschaftsräume stehen in starker Konkurrenz zueinander. Nun ist es wichtig, nicht noch mehr Arbeitsplätze zu verlieren, weitere Arbeitsplätze zu schaffen und damit die Kaufkraft zu erhalten und zu stärken, die im Wirtschaftsraum Nürtingen vorhanden ist. Deshalb bin ich für den Großen Forst.

Frickenhausen, 01. März 2012

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Matthias Bäcker, Bürgermeister der Stadt Neuffen

Ich bin ausdrücklich für den Großen Forst in Nürtingen. Mir ist es für Neuffen und die gesamte Region wichtig, dass nicht noch mehr Arbeitsplätze verloren gehen, als dies mit der Neuorientierung von Hugo BOSS Richtung Fildern ohnehin schon erfolgen wird. 300 Arbeitsplätze sind eine Zahl, die nicht einfach so hingenommen und zur Tagesordnung übergegangen werden kann. Auch Neuffen gehört zum Gewerbezweckverband und damit zum Wirtschaftsraum Nürtingen. Statt bestehende zu verlieren, müssen wir unermüdlich daran arbeiten, dass neue Arbeitsplätze geschaffen werden, um damit schlussendlich auch die Kaufkraft in unserem Raum nicht nur erhalten, sondern zu stärken.

Deshalb mein eindeutiges Votum: für die Neuansiedlung von Firmen, für die Schaffung von Erweiterungsmöglichkeiten bestehender Unternehmen, für neue Arbeitsplätze –
für den Großen Forst, es gibt hierzu keine Alternative. 

Neuffen, 1. März 2012

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Matthias Ruckh, Bürgermeister der Gemeinde Wolfschlugen

Mit der Gründung des Gewerbezweckverbands „Wirtschaftsraum Nürtingen“ wurde das Ziel verbunden, zwei interkommunale Gewerbegebiete, nämlich die „Bachhalde“ und den „Großen Forst“ zu entwickeln. Die beiden Hauptziele des Zweckverbandes sind, für die Zukunft die Wirtschaftskraft zu erhalten und damit auch die Lebensgrundlage für die kommende Generation mit dem Erhalt und der Schaffung von Arbeitsplätzen zu sichern.

Die Argumente für den Erhalt der landwirtschaftlichen Flächen, gegen die Versiegelung wertvollen Ackerbodens und den Erhalt der freien Landschafts- und Erholungsfläche sind mir zugleich durchaus gewichtig.

Für die Entwicklung des Großen Forstes spricht die dringend notwendige Stärkung von Wirtschaftsunternehmen. Es ist eine (inter)kommunale (Daseins-)Aufgabe, den Boden für bestehende, aber auch künftige, neue Arbeitsplätze zu bereiten.  Wir unterstützen die Entwicklung bestehender Unternehmen im Wirtschaftsraum Nürtingen. Ergänzend werden wir versuchen, erfolgreiche Unternehmen gezielt hier zu halten und gezielt neue an unseren Wirtschaftsstandort zu bringen, die das Netzwerk und die Geschäftsbeziehungen der lokalen Wirtschaft stärken.

Diese Argumente waren und sind für die Mehrheit der Gemeinderäte in den Gemeinden ausschlaggebend, weshalb aus meiner Sicht an der Entwicklung des „Großen Forsts“ bei Abwägung der Pro- und Contra-Argumente festgehalten werden sollte. Für mich ist dieser Weg klug und über den kurzfristigen Tellerrand hinaus gedacht.

Die jüngsten Standortentscheidungen der Firmen Zinco aus Unterensingen sowie der Firma Hofer aus Oberboihingen sind nur zwei Beispiele, die aufzeigen, dass leistungsfähige und innovative Firmen im Wirtschaftsraum Nürtingen gehalten werden konnten. Das ist notwendig und richtig! Ohne die Entwicklung des Baugebietes „Bachhalde“ mit passenden Flächen wäre die Standortentscheidung dieser Firmen mit ziemlicher Sicherheit anders getroffen worden, nämlich sich außerhalb des Wirtschaftsraums Nürtingen anzusiedeln.

Wolfschlungen, 06. März 2012

…………………………………………………………………………………………………………………………………………………

Sieghart Friz, Bürgermeister der Gemeinde Unterensingen

In Zukunft sind wohnortnahe Arbeitsplätze ein, wenn nicht sogar das zentrale Thema schlecht hin.

Aus Gründen des ständig steigenden Individualverkehrs bei steigenden  Spritpreisen, aber auch bei tendenziell immer höheren Beförderungskosten im ÖPNV und nicht zuletzt aus ökologischen Gründen sind längere Anfahrtswege künftig nicht mehr zielführend.

Beim Thema „wohnortnahe Arbeitsplätze“  nur auf die – sicherlich wichtige – Revitalisierung von Gewerbebrachen im Verbandsgebiet zu setzen, reicht nicht aus. Diese sind einerseits meist in privater Hand und zum anderen oftmals  nicht zum richtigen Zeitpunkt verfügbar.

Gerade um nachhaltige Arbeitsplätze für  die kommenden Generationen zu schaffen, bzw. zu erhalten, brauchen wir den „Großen Forst“.

Im verantwortungsbewussten Abwägen von Pro und Contra führt an der zeitnahen Erschließung des Interkommunalen Gewerbegebiets „Großer Forst“ kein Weg vorbei.

Unterensingen, 27. März 2012